Die große Abwechslung in der serbischen Küche gründet sich auf die geografische, nationale und kulturelle Vielfalt sowie den sich über Jahrhunderte erstreckenden Bevölkerungswandel des Landes. Die heutige serbische Küche vereint griechische, bulgarische, türkische und ungarische Einflüsse.
Eine alte serbische Legende besagt, im Serbischen Reich des 14. Jahrhunderts während der Herrschaft Stefan Uroš Dušan IV, seien die Mahlzeiten im serbischen Palast von goldenen Löffeln und Gabeln eingenommen worden. Historiker gehen davon aus, dass der mittelalterliche serbische Speiseplan vorwiegend aus Milch, Milchprodukten und Gemüse bestand. In dieser Zeit wurde nur selten Brot gegessen und wenn doch, so verfügte die Oberschicht über Weizenbrot, während die ärmere Bevölkerung mit Hafer- und Roggenbrot vorlieb nehmen musste. Das einzige damals verzehrte Fleisch war Wild, während Rinder für die Landbebauung gehalten wurden.
Rinderschinken,kajmak,ajvar,cicvara (eine Art Polenta aus Mehl, Eiern, Butter und Käse), Rosenblüten-slatko (eine süße Konfitüre) und Spezialitäten aus getrockneten Pflaumen gelten als typisch serbische Speisen.
Die Speisen der heutigen Vojvodina bestehen typischerweise aus Teigwaren wie verschiedenen Brotsorten, Strudelarten und Pasta sowie unterschiedlichen Fleischprodukten von gesunden Rinder- und Hühnerbeständen.
Herzhafter Spinatkuchen und Schweinespießbraten sind kulinarische Klassiker der Region Šumadija. Geräuchertes Fleisch ist hingegen die Spezialität Westserbiens, wobei man es auch nicht verpassen sollte, die Lammgerichte von Zlatibor und Zlatar zu genießen. Die Küche Ostserbiens ist demgegenüber für ihren Shepard’s pie (Auflauf aus Lammhackfleisch und Kartoffeln), in Milch gekochtes Lamm, geräuchertes Wildschweinfleisch, Janjijabestehend aus drei Fleischsorten und verschiedenen Gemüsen und Homolj (eine regionaltypische Polenta aus Maismehl, Kartoffeln und manchmal Fetakäse) bekannt. Im Süden des Landes sind gegrillte oder am Spieß zubereitete Fleischgerichte, vor allem die Grillspezialitäten von Leskovac, besonders beliebt. In Kosovo und Metochien bereitet man hunderte verschiedener sowohl vegetarischer als auch Fleischgerichte zu, wie etwa: bingur, pirjanice, verschiedene Kuchen und Aufläufe, baklava, ebenso wie Lamm- und Hammelspezialitäten.
Es ist nicht ganz einfach den ausländischen Reisenden in die Geheimnisse der lokalen serbischen Küche einzuweihen. Viele Gerichte können nicht eins zu eins in eine Fremdsprache übersetzt werden, während es andere außerhalb Serbiens schlichtweg nicht gibt, auch wenn sie aus Zutaten bestehen, die in allen europäischen Ländern gebräuchlich sind. Deshalb sollte sich in die erfahrenen Hände serbischer Restaurants begeben, wer die nationaltypische Küche entdecken möchte, die in einem Schmelztiegel verschiedener Kulturen und unterschiedlicher ethnischer Einflüsse entstanden ist.
KALTE VORSPEISEN
Wenn Sie eine authentische und traditionell serbische Vorspeise probieren möchten, dann sollten Sie nach einem Aperitif wie hladna prepečenica (45-50prozentiger kalterrakija-Brandwein/Geist) proja (Maisbrot), sir (Weichkäse) und kajmak (kaymak – Sahnebutter) bestellen. Zudem wird Salat in Serbien sowohl zusammen mit der Vorspeise als auch dem Hauptgericht eingenommen. Wählen Sie im Winter am bestenkiseli kupus(Sauerkraut) und im Sommer passenderweise hladna bašta (einen Salat namens ‘kalter Garten’).
Als Kostprobe einer der vielen Fleischspezialitäten eignet sich am besten srpska zakuska (serbische Vorspeisenvariation) entweder mit proja (Maisbrot) oder pogača (Fladenbrot). Dazu etwas kajmak und Käse. Das Gericht besteht aus pršut (roher Schinken), pečenica (geräuchertes Schweinefilet), srpska kobasica (serbische Wurst), dimljeni vrat (geräucherter Schinken), kuvana jaja (hartgekochte Eier), papričice (Chilischoten) und mladi luk (Frühlingszwiebeln). Zu dieser Vorspeise passt hervorragend ein guter Weißwein oder ein Rosé. Im Winter gehören manchmal auch pihtije, prebranac, pečenica und feferone (Chilischoten) auf diesen serbischen Vorspeisenteller .
Pihtije (Schweinesülze) ist eine traditionelle serbische Wintervorspeise, die erfunden wurde, um auch Fleischverschnitt (Schweinehachse und Schweinekopf) zu verarbeiten. Das Fleisch wird mit Pfeffer, Lorbeerblättern und Salz in Wasser gekocht. Anschließend wird das Fleisch vom Knochen getrennt und mit dem Sud in flache Schalen gefüllt, mit Knoblauch gewürzt und an einem kalten Ort ruhen gelassen. Schließlich wird Aleva, gemahlene rote Paprika, darüber gestreut und die Sülze in Würfel geschnitten. Pihtije wird mit eingelegtem Gemüse (Gewürzgurken, Paprika und grünen Tomaten) serviert.
Prebranac (serbische gebackene Bohnen) wird aus einer Mischung großer weißer Bohnen (tetovac), Zwiebeln und Gewürzen (Pfeffer, Salz und Paprika) zubereitet. Das Gericht wird kalt zur Vorspeise serviert. Natürlich darf ein Wein dazu nicht fehlen. Passend und bekömmlich ist etwa eine Weißweinschorle špricer (‘Weißweinschorle’ aus zwei Teilen Wein und einem Teil Mineralwasser).
Wer eine leichte Vorspeise bevorzugt, dem seien kalte posne sarmice (kleine, fettarmesarma-Wickel) wärmstens empfohlen. Für dieses Gericht wird eine Füllung aus gedünsteten Zwiebeln und Reis, Tomaten, Paprika und Petersilie in Kohl- oder Weinblätter gewickelt.
Bei formelleren Anlässen sollten Fischliebhaber unbedingt punjeni smuđ na golubački način (gefülltes Barschfilet nach Golubac Art) probieren. Der Barsch – König der Donau – und Golubac – eine Festungsstadt am Fluss – hier kommen Qualität und die Tradition der gehobenen Gastronomie zusammen. Zum Fisch gehört dann wiederum ein gute Weißwein.
WARME VORSPEISEN
Statt einer der kalten Vorspeisen und köstlichen Suppen, können Sie natürlich auch mit einer warmen Vorspeise Ihr Menü beginnen.Weichkäse und kajmak stehen in jedem Fall weiter auf dem Speiseplan, denn sie dürfen bei keiner Mahlzeit fehlen. Als warme Vorspeise werden sie allerdings in Form von gibanica (herzhafter Kuchen aus Käse und Eiern) oder zeljanica (Spinatkuchen) serviert. Diese ‘Kuchen’ werden aus Blätterteig hergestellt und mit viel Käse,kajmakund Eiern gefüllt, wobeizeljanicazudem mit fein gehacktem Spinat und Ampfer gemacht wird. Zu dieser herzhaften Speise passt am allerbesten ein Bier!
Die meisten gehobenen Restaurants bieten pečurke (Pilze) – meistens Champignons – an. Sie werden etwa auf einem Reisbett oder üblicherweise auch mit Hühnchenleber serviert. Dieses Gericht beginnt man am besten mit einem guten rakija (Brandwein/Geist der Region)! Beide, klekovača (Wachholdergeist) und lincura (aus gelbem Enzian), fördern den Appetit.
Punjene paprike sa sirom (mit Käse gefüllte Paprika) gehört zu den aparten Gerichten Südserbiens, das entweder natur oder paniert angeboten wird. Besonders schmackhaft wird diese Vorspeise aus getrockneten roten Paprika zubereitet, mit Käse und kajmak gefüllt und anschließend in einer feuerfesten Form gebraten. Pohovane tikvice (in Teig ausgebackene Zucchini) oder pohovani plavi patlidžan (in Teig ausgebackene Aubergine) schmecken gerade im Sommer einfach fantastisch. Beides wird mit Remoulade serviert und am besten zusammen mit einem Bier genossen.
Es gibt das Sprichwort in Serbien „Wenn ich nicht mit einem Löffel gegessen habe, habe ich überhaupt nicht gegessen!“ Gleichgültig, ob es sich um eine Alltagsmahlzeit oder eine besondere Gelegenheit handelt, ohne Suppe oder čorba (Brühe) ist ein Essen in Serbien unvollständig. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Suppen und Brühen, die darauf warten, gekostet zu werden. Zu den gängigsten gehören:
Čorbe werden mit viel Fleisch und Gemüse serviert und sind häufig pikant gewürzt oder haben einen säuerlichen Geschmack.
Auch Supe (Suppen) werden mit Fleisch und Gemüse zubereitet, diese allerdings nicht mitserviert, sondern Nudeln oder Klöße als Suppeneinlage verwendet.
Es gibt aber auch eine čorba, die vereint ein bisschen von beidem: Šumadijska (ratarska) supa (Šumadija Bauerneintopf). Er besteht aus Brühe mit Hühnchenstreifen, Karotten, Pastinake, Sellerie und Zwiebeln und wird mit Pfeffer und Petersilie abgeschmeckt.
In serbischen Restaurants wird jede Form internationaler Küche angeboten. Trotzdem sollte man für ein gutes Essen die lokale Küche berücksichtigen.
Gegrillten Fleischgericht sind zum Symbol für die serbische Küche geworden. Und unter ihnen ist ćevapčići (Rinderhackfleisch, das auf Eis zu fingergroßen Rollen geformt, gegrillt und mit fein gehackten Zwiebeln serviert wird) wohl eines der bekanntesten.
Mešano meso (Grillmix) vereint alle Leckereien vom Grill auf einem Teller: ćevapčići, pljeskavice (Rinderfrikadellen), uštipci (mit Käse und geräuchertem Schinken gefüllte Fleischbällchen), kobasice (Würstchen), krmenadle (Schweinekotletts), ražnjići (Schaschlik), đevrek (ringförmige Frikadelle mitkajmak) und vešalica (Rauchfleischstreifen). Da man Grillgut am besten frisch zubereitet und heiß genießt, wurde der sogenannte leskovački voz (Leskovac-Zug) erfunden. Die Anzahl der ‘Wagen’ dieses Zugs hängt ganz von Ihrem Appetit ab. Wenn man zwei oder drei ćevapčići gegessen hat, folgt als nächste spljeskavica und schon bevor Sie mit Ihrer eiskalten Weinschorle anstoßen können, steht dampfend heiß kobasice auf dem Tisch. Der ‘Zug’ setzt seine Fahrt mit hausgemachtem lepinja (Fladenbrot) fort. Denken Sie daran, dass Sie das Signal für den letzten ‘Wagen’ geben müssen!
Karađorđeva šnicla (das Karađorđe-Schnitzel) wurde nach Karađorđe, dem Anführer des ersten serbischen Aufstands gegen die Türken, bezeichnet. Hierfür wird ein Kalbsschnitzel mit kajmak gefüllt, gerollt, mit einer Eier-Semmelmehl-Panade versehen und anschließend gebraten. Dieses Gericht wird mit Remoulade serviert und am besten von einem Glas guten Rotweins begleitet.
Zu jedem wichtigen serbischen Fest gehört pečenje na ražnju (Spießbraten). Aber man muss dafür nicht unbedingt bis zu einem Feiertag warten. Wer durch Serbien reist, wird feststellen, dass Restaurants vor deren Türen sich ein Lamm oder eine Schwein am Spieß dreht, zum typischen Landschaftsbild gehören. Das Fleisch wird im Kilo verkauft und wird je nach Saison mit Salat oder eingelegtem Gemüse kombiniert. Auch hierzu passt ein guter Rotwein.
Teleći šumadijski kotlet (Kalbskotelett Šumadija) wird mit serbischem Käse, Tomaten, Speck, Sauerrahm, Kartoffeln, Reis und scharfen Peperoni serviert. Zu diesem kräftigen Essen gehört ebenfalls ein Rotwein als Begleiter.
Die traditionelle Form der Konservierung von Fleisch durch Räuchern spiegelt sich in der Bandbreite von geräuchertem Fleisch, das in serbischen Restaurants auf der Karte steht. Am bekanntesten ist dimljena vešalica (geräuchertes und gegrilltes Schweinefleisch), das mit serbischem Salat serviert wird. Auch zu diesem Gericht passt wieder ein Glas Rotwein.
Wenn der Frühling Einzug hält, machen die Wintergerichte frischen Zutaten Platz. Kapama od jagnjećeg mesa (Kapama-Lammeintopf) ist eines dieser typischen Frühlingsgerichten. Lammfleischstücke werden mit Frühlingszwiebeln und Lauch sautiert und köcheln zusammen mit jungem Spinat entweder auf dem Herd weiter oder werden im Ofen gegart. Als Getränk zu Lamm Kapama empfiehlt sich Naturjoghurt.
Srpski đuveč (ein Auflauf) wird aus Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Reis, scharfen Peperoni, gewürfeltem Schweinefleisch und Zwiebeln zubereitet, erst gebraten und schließlich im Ofen gebacken. Der Auflauf schmeckt köstlich und pikant, und deshalb sollten Sie nicht vergessen zuzsätzlich einen Weißwein zu bestellen.
Ein mildes Gericht ist dagegen punjene tikvice (gefüllte Zucchini). Die Zucchini werden mit Reis und Hackfleisch (Lamm und Schwein) gefüllt, mit Tomaten und Kräutern gekocht und mit einer Portion Naturjoghurt serviert. Ein guter Rosé passt hervorragend zu diesem Gericht.
Pasulj (serbische Bohnen) ist eines der beliebtesten Gerichte der Landesküche. Hiervon gibt es verschiedene Varianten: als Brühe, als Suppe, vegetarisch oder als „Feldküchen“-Version. Pasuljwird mit Zwiebeln, Lorbeerblättern und Fleisch (z.B. gewürfelter Speck oder geräucherte Rippchen) zubereitet und mit abgebräuntem Mehl angedickt. Pasulj wird meist mit kobasica (Würstchen), krmenadla (Schweinekotelett) oder ähnlichem Fleisch serviert. Hierzu passt sehr gut ein Salat, etwa ein süßer Kohlsalat oder in Öl gebratene Paprika mit einem Hauch Knoblauch. Zu diesem deftigen Gericht trinkt man am besten ein Bier oder eine Weißweinschorle.
Kiseli kupus (Sauerkraut) gehört zu den typischen Wintergerichten. Frischer Kohl wird aber auch gerne roh als Salat zubereitet oder auf verschiede Arten gekocht, so etwa als podvarak (geschmorten Eintopf). Zunächst wird gehacktes Sauerkraut mit Zwiebeln angebraten, dann Fett und meist auch Speck zugefügt, um anschließend im Ofen gebacken zu werden. Dazu wird Truthahn oder Gebratenes vom Schwein serviert. Im Winter gehört dieses Gericht an Festtagen auf jede Speisekarte. Dazu wird Rotwein getrunken.
Svadbarski kupus (Hochzeitskohl) wird in einem großen Tontopf für mehrere Stunden langsam gegart. Hierzu wird Sauerkraut verwendet und Hammelfleisch, Rind, Schwein, Räucherfleisch sowie Zwiebeln, Paprika, Salz und Lorbeeblätter zugefügt. Besonders gut schmeckt zu diesem Gericht ein Rotwein.
Kuvana kolenica (Schweinehaxe) ist ein Feinschmeckergericht, das mit Kräutern zubereitet und mit Meerrettich serviert wird. Ein Weißwein oder eine Weinschorle sind ein Muss zu diesem Essen.
Jagnjeća sarmica (Kohlrouladen mit Lamm) werden aus Lammlunge oder Lammleber gemacht. Diese werden gekocht und mit Reis, Eiern und gebratenen Zwiebeln gehackt und mit verschiedenen Gewürzen abgeschmeckt. Diese Masse wird anschließend mit Hilfe von Lammfetthaut in kleine Päckchen verpackt, in Milch und Ei getaucht und im Ofen gebacken. Dazu wird Sauerrahm serviert und am besten Weißwein getrunken.
Riblja čorba (Fischsuppe) ist eine hervorragende Vorspeise für Ihr Menü. Es gibt alljährlich eine Vielzahl von Preiswettkämpfe um die beste Variante. Demzufolge gibt es auch kein Standardrezept für dieses Gericht, nur hervorragende Köche und wohl gehütete Geheimnisse. Riblja čorba wird aus verschiedenen, hochwertigen Fischsorten, Kräutern und Gewürzen zubereitet.
Šaran sa srpskim pilavom (Karpfen mit serbischem Pilaf) besteht aus Karpfen, Ries, Zwiebeln, Tomaten, Weißwein, Parika, Salz, Pfeffer und Zitrone. Fisch muss schwimmen, sagt man – am besten tut er dies in Weißwein.
Smuđ na smederevski način (Barsch nach Smederevo Art) – Barschfilet zubereitet mit Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Petersilie und einem Schuss Weißwein, Zitrone, Salz und Pfeffer. Auch hierzu empfiehlt sich ein Weißwein als Begleiter.
Punjeni smuđ (gefüllter Barsch) – Barschfilet, gefüllt mitpršut(geräucherter Schinken), Zwiebeln, Reis, geriebenen Kartoffeln, und abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer, Petersilie und Weißwein, der daher auch das passende Getränk zu diesem Fischgericht ist.
Pržena somovina (gebratener Wels) – wer zwar gerne Fisch ist, sich aber an den Gräten stört, sollte diesen probieren. Der Wels wird in Öl gebraten und zusammen mit Kartoffeln und Zitrone serviert. Erraten, auch hierzu passt Weißwein.
In Serbien werden Salate meist als Beilage gereicht. Früher war die Art des Salates noch saisonabhängig. So war Turšija (eingelegtes Gemüse) etwa eine typische Winterbeilage, während frische Gemüse im Sommer auf den Tisch kamen. Heute ist dies nicht mehr notwendig, bei traditionellen Essen aber immer noch üblich. In einen gemischten Salat gehören in der serbischen Küche Tomaten, Paprika, Zwiebeln und scharfe Peperoni.
Srpska salata (serbischer Salat) besteht aus besagten Zutaten sowie frischer Gurke, Salz, Pfeffer und einem Schuss Öl. Wenn noch geriebener Käse hinzu gefügt wird, ist es ein šopska-Salat.
Paprika werden zwar auch roh gegessen, meistens aber gebraten. Pečena paprika (gebratene Paprika) besteht aus in Öl und Knoblauch gebratener Spitzpaprika und Essig.
Urnebes salata ist genau das Richtige für Liebhaber von scharfen Gerichten. Es handelt sich dabei um eine Käsepaste, die mit Chilipulver gewürzt wird.
In manchen Restaurants stehen scharfe, grüne und in Knoblauch und Öl gebratene Chilischoten bereits auf dem Tisch.
In den gemütlicheren Restaurants wird Ihnen vielleicht hladna bašta (‘Kalter Garten’-Salat) angeboten. Dafür werden Tomate, Paprika, geschälte Gurke und Frühlingszwiebeln in einer großen Schüssel mit vielen Eiswürfeln serviert.
Kiseli kupus (Sauerkraut) wird meist im Winter gegessen. Ein ganzer, eingelegter Kohlkopf wird gehackt und mit Öl und zerstoßener getrockneter Paprika zubereitet.
Für Ajvar werden Paprika und Auberginen geröstet, zermahlen, vermischt und in Öl angebraten. Ajvar wird mit Öl serviert und auf Wunsch kann etwas Knoblauch hinzugefügt werden.
Turšija ist eine Mischung aus eingelegten sauren Gurken, Paprika, grünen Tomaten, Blumenkohl und Karotten. Dieser Salat wird meist zu Braten gereicht.
Seien sie nicht erstaunt, wenn Ihnen der Salat bereits mit dem Aperitif – wahrscheinlich ein serbischer šljivovica (Pflaumenbrand) – angeboten wird. Sauerkraut passt hingegen sehr gut zu rakija (Brandwein/Geist).
Darüber hinaus gibt es Salate aus frischem Kraut, gekochten Rote Bete, Blattsalat, Bohnen, Schnittbohnen, Sellerie und Kartoffeln.
Nach einem guten Essen mit kühlem Wein wird man Ihnen etwas Süßes zum Nachtisch anbieten. Das sollten Sie natürlich nicht auslassen! Obwohl Serbien zu den wichtigen Anbau- und Exportländern für Früchte zählt, wird Obst in serbischen Restaurants nicht als Dessert gereicht, es sei denn als Zutat in Kuchen.
Jedes gute serbischekafana(traditionelles Restaurant), das auf seinen Ruf achtet, hat suva pita sa orasima (Walnusskuchen) im Angebot, der aus einer Schicht gerollten und sanft gebackenen Teigs besteht, welcher dann mit einer Schicht gemahlener Walnüsse versehen wird. Nach einem reichhaltigen Mahl ist dies eine erfrischende Nachspeise und mit einem Glas Wein gleich noch einmal so gut! Alternativ können Sie auch orasnice (zu einem Hufeisen geformte Mischung aus Walnüssen, Zucker und Ei) kosten. Dies ist vor allem unter Herren ein beliebtes Dessert!
Diejenigen, für die Walnüsse nicht das Richtige sind, genießen vielleicht lieber eine der folgenden Strudelvarianten: štrudla sa jabukama,štrudla sa višnjama oder štrudla sa makom (Apfel-, Sauerkirsch- oder Mohnstrudel), die aus Mehl, Öl, Eiern, Vanillezucker, Rosinen, Hefe und entweder Äpfeln, Sauerkirschen oder mit Mohn zubereitet werden.
An Palačinke (Pfannkuchen) kommt man in Serbien einfach nicht vorbei. Hierfür werden Mehl, Zucker, Eier, Milch und Öl verwendet. Es gibt sie mit Walnüssen, Marmelade oder Schokolade, gebacken, flambiert oder in Chateau. Zu besonderen Anlässen isst man Pfannkuchen mit Walnüssen, Schokolade, Butter, Mandeln, Orangensirup, etwas Marschino-Likör und einem Schuss Cognac. Diese Variante wird vor ihren Augen entzündet und fertig ist Ihr flambierter Pfannkuchen.
Zum Abschluss des Menüs können Sie nun noch einen Kaffee zu sich nehmen. Darf es lieber ein türkischer Kaffee oder ein Espresso sein? Sie sollten in jedem Fall einen türkischen Kaffee probieren, der eigentlich ein serbischer ist, denn in der Türkei hat man diese Variante nie getrunken. Bestellen Sie Ihren Kaffee einfach ganz nach Geschmack, mit oder ohne Zucker, oder bestellen Sie schlicht einen „einfachen Kaffee“ (obična kafa) und überlassen Sie dem Koch alle weiteren Einzelheiten.
Serbische Restaurants verfügen über ein umfassendes Sortiment sowohl alkoholischer wie nicht-alkoholischer Getränke aus allen Regionen der Welt. Restaurants, die eine Auswahl an rakija und Weinen im eigenen Keller hüten, werden besonders hoch geschätzt.
Wir empfehlen, einige der in Serbien produzierten Getränke zu kosten: